Exeget (Bibelwissenschaftler)
Als ich etwa zehn Jahre alt war, spielte meine ältere Schwester mit unserem Vater eine Partie auf einem wunderbaren Intarsienbrett – eines der ersten Lebensmöbel meines Bruders.
Nach einiger Zeit des stummen, staunenden Zuschauens begann mit dem Satz „Ich weiß jetzt, wie die Türme ziehen!“ eine Faszination, die bis heute währt.
Ein paar Jahre später spielte ich selbst einen ganzen Sommer lang jeden Tag eine Partie gegen meinen Vater – die ich alle verlor. Sein Spielstil erinnerte an Halma: Bauernketten wurden errichtet (a3-b4-c3-d4-e3 usw.); die Figuren irgendwie zwischendurch manövriert.
Erst als er mir dann zu Weihnachten Capablancas „Grundzüge der Schachstrategie“ und Euwes „Schach von A-Z“ schenkte, lernte ich den Wert der Figuren kennen. Eine unserer ersten Partien danach begann mit 1.e4 e5 2.Sf3 f6? 3.Sxe5!Schachklub Landau existiert seit 1908 und in 1909 war der berühmte Wiener Meister Rudolf Spielmann zum Simultan vor Ort. Aktuell bringt uns ein motiviertes und kompetentes Vorstandsteam durch die Corona-Krise, wobei wir gelernt haben, dass auch in der virtuellen Welt Engagement wichtig ist. So haben wir uns an einer intensiven Debatte auf dem Schach-Server Lichess beteiligt, die dazu führte, dass es dort jetzt auch Turniere nach Schweizer System gibt.
Es ist spannend zu sehen, wie sich in der gegenwärtigen Krise das Vereinsleben verändert und geografische Distanzen aufgehoben werden. In unserer Quarantäne-Liga-Mannschaft spielen regelmäßig Mitglieder mit, die in Berlin oder Chicago leben. Ich bin sicher: Der Schachverein der Zukunft wird ein „blended chess club“ (ein „gemischter Schachverein“) sein, der Offline- und Online-Angebote clever miteinander verknüpft.