Software-Entwickler, IT-Berater
Es war unser letzter Familienurlaub in Garmisch mit allen vier Kindern, auch meinen beiden älteren Geschwistern. Mein Vater hatte ein hübsches Schachspiel gekauft und spielte mit meinem Bruder.
Ich wollte auch. Nichts für kleine Jungs, hieß es. Dabei war ich schon älter als heute die indischen Großmeister, mindestens 13. Zurück zuhause durfte ich dann auch. Nach ein paar Wochen konnte ich endlich gegen meinen Vater gewinnen. Nun konsultierten meine Eltern ihren Hausarzt. Nicht aus Sorge, sondern weil er bei uns im Vorort im Schachverein war. Nein, Kinder können wir nicht gebrauchen, sagte der Mediziner.
Irgendwann, vielleicht mit 15, habe ich dann endlich den richtigen Schachverein in unserer Stadt gefunden, den TSV Schott Mainz 09. Da lief es besser. Mit 17 durfte ich bei der hessischen Jugendmeisterschaft mitspielen. Ja, Mainz, die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, spielte in Hessen. So wurde ich hessischer Jugendmeister.
Als Wehrpflichtiger hat das Schach richtig viel genützt! Nach sechs blöden Monaten beim Heer kam ich zur Sportfördergruppe. Peter Dankert war schon dort und später kamen Peter Mack und Hans-Werner Ackermann dazu. Dort konnte ich die restlichen neun Monate im Chill-Modus verbringen. Zurück im normalen Leben wurde es mir etwas „fad“, so dass ich mit 21 für immer mit Schach aufgehört habe. Dachte ich.
Doch, 33 Jahre später, erlitt ich einen schlimmen Rückfall. Seitdem nimmt das Schachspiel den größten Teil meiner Freizeit ein. Zuerst bin ich drei Jahre zu jedem Turnier gereist, das ich besuchen konnte. Vorzugsweise im Ausland. Später fingen noch andere Sachen an, so dass ich heute kaum noch dazu komme selbst zu spielen. Ja, das Schicksal kann hart zuschlagen. Ich bereue es trotzdem nicht!
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