Ervin aus Želiezovce (SVK)

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Geophysiker

Ich beobachte sehr gerne. Ich gehe herum, mache Fotos und Gedichte.

Ervin im Baharat

Die Gedichte behalte ich für mich. Haha, wer sollte sie lesen, es gibt mehr Menschen die Gedichte schreiben, als Menschen die Gedichte lesen. Die Fotos bearbeite und teile ich gerne. Eindrücke gestalterisch verarbeiten, bereitet mir Freude.

Bei einer Schachpartie ist es ähnlich – Du spazierst hindurch, inspizierst, entdeckst, verarbeitest und suchst die kreativste Lösung. Wenn ich einen „nicht-kreativen-Tag“ habe, kann ich kein gutes Spiel komponieren.

Von 15 bis 29 Jahre habe ich gerne kompetitiv gespielt. Ich war im Schachclub und hatte mit 25 fast 1900 ELO. Heute spiele ich lediglich der Freude und der Freundschaft wegen. Ich rate allen, denen es ähnlich geht, zu den Veranstaltungen von Chess Unlimited zu kommen.

Ich bin slowakisch-ungarischer Herkunft, habe einen deutschen Namen und fühle mich spanisch, denn ich habe 19 Jahre auf Teneriffa gelebt. Unendlich viele Touristen haben sich von mir über die schöne kanarische Vulkaninsel führen lassen. Tausende spannende Gespräche habe ich geführt. Als Geophysiker redete ich freilich oft über die physische Beschaffenheit der Insel, als Mensch aber über alles Mögliche und Unmögliche.

Seit 2021 bin und fühle ich mich im kosmopolitischen Wien zu Hause. Jetzt spiele ich hier Schach, mache hier Fotos und esse liebend gerne Sachertorte. Drei gute Sachen, die aus Indien nach Wien gekommen sind? Yoga, Schach und Ingwertee!

Michaela aus Wien (A)

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Destination Manager

Ich bin überzeugt, Menschen haben Brettspiele des Vergnügens wegen erfunden.

Michaela im Café Museum. Hinter ihr: Fotoausstellung „Geniales Schach im Café Museum 1980“ von Erich Reismann

Nachdem mein Opa starb, wurden die Familienbesuche bei der Oma noch schleppender als davor. Bis mir etwas wie in „Queen‘s Gambit“ passierte… Während so eines Familien-Sonntags setzte mich mein Onkel, analog zum Waisenhaus-Hausmeister Mr. Shaibel, an das schöne Schachbrett meines Opas.

Links das Brett von Michaelas Opa, rechts Beth und Mr. Shaibel in Netflix‘ Queen’s Gambit

Die Langeweile war verschwunden, die Nachmittage verwandelten sich in wunderbare Stunden voller Unterhaltung und angenehmen Zeitvertreibs.
Bis heute ist das Spiel ein feines Hobby geblieben, welches ich mal mehr, mal weniger ausübe, je nachdem wie ich dazu komme. In Paris zum Beispiel, wo ich von zirka Mitte zwanzig bis Mitte dreißig lebte, habe ich gern mit meinem Freund gespielt. Mir hat es (eine Spur mehr als ihm) getaugt, dass ich oft gewinne. Eigentlich ist doch er der Stratege, der Logikmensch!

Seit 2013 sind wir zurück in Wien und wie Du siehst, bleibe ich auch was Schach betrifft am Ball. Selbst mit der Kleinen als Kiebitz: Es ist immer ein entspannender Genuss!

Michaela mit Baby Perrine im Café Museum

Philipp aus Feldkirch (A)

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A-Trainer & Pastoralassistent

Begonnen hat die Liebe zum Schach mit meinem Interesse für die Rückseite des Mühlespiels.

Philipp aus Feldkirch in Wien

Alsbald realisierte ich, wie wahr die Legende von den Weizenkörnern sein muss. Sie besagt, dass es 18 Trillionen Spielmöglichkeiten gibt. Auch wenn ich schon viele Partien gespielt habe, ist – abgesehen von immer wieder funktionierenden Eröffnungsfallen und gewonnenen Endspielmustern – keine wie die andere.

Vier für mich einzigartige Schachmomente:

1) Die Partie die ich gegen den 11-jähirgen Magnus Carlsen spielen durfte war außergewöhnlich, weil ich zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und so zu dieser Chance kam. Es war im Zuge des 17. EU-Cups in Panormo auf Kreta. Ich war damals 20 und gerade noch Elo-Favorit, aber Magnus‘ Angriff war stärker.

2) Die unsterbliche Partie ist die beeindruckendste Schachpartie, die ich jemals gesehen habe. Unglaublich, was man alles opfern kann, um am Schluss doch noch zu triumphieren!

3) GM Hans-Joachim Hecht habe ich in einer packenden Königsindischen Partie mit Schwarz taktisch sehenswert überspielen können. Ich ließ mich von seinem Qualitätsopfer nicht beirren, hielt an meinem Angriff fest und konnte siegen!

4) Als A-Trainer kommt immer wieder der Punkt, an dem die jungen, aufstrebenden Talenten plötzlich stärker sind. Da gilt es auf das Erreichte stolz zu sein. Das sind wunderbare, einzigartige Momente!

Nikolaus aus Myra (BYZ)

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Bischof

Angefangen hat es mit Shou Xing. Er brachte mir das chinesische Schach bei und ich war sofort verliebt in dieses Spiel.

Nikolaus vor der Votivkirche

Jedenfalls, der Shou Xing behauptet, dass er die wahre Weihnachtsmanngeschichte sei. Ich lasse ihm in seinen Glauben. Ho, ho, ho wir glauben doch alle gern was wir wollen.

Nachdem ich nach Byzanz gezogen bin, ging es mit dem „internationalen Schach“ – wie die Chinesen das nennen – weiter. Von der Ästhetik und der Tiefe der Strategie des neuen Schachspiels war ich sofort begeistert. Außerdem spielen recht viele Bischöfe mit.

Berufsbedingt komme ich nicht sehr oft zum Spielen.
Wenn es sich Mal ausgeht, ist halt meist der Krampus mein Gegner. Eh super, dass es überhaupt einen Spielpartner gibt. Noch dazu einer mit gewisser Spielstärke und überschneidender Freizeit.

Ein bisschen ungut ist, dass er immer nur mit Schwarz spielen will! Schwarz spielen ist ja an sich kein Vorteil, nur, was soll das? Ich habe ja auch meine Überlegungen, wie ich mit den schwarzen Steinen spielen möchte. Das nächste Jahrhundert werde ich beinhart immer nur Königsgambit spielen. Das müsste ihm doch auch irgendwann zu blöd werden, meinst Du nicht?

Abschließend möchte ich gerne noch sagen, wie sehr es mich freut, dass so viele Turniere nach mir benannt werden. Meistens werden die auch noch rund um meinen Namenstag ausgetragen. Wie toll ist das denn?!

Slav aus Wien (A)

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Immobilienmakler für Galaxien

Für mich, als Wissenschaftler und Science-Fiction Autor, ist Schach wie ein kleines Modell des Lebens und der Welt überhaupt.

Slav am Platz der Menschenrechte in Wien

Eine Welt in der es alles gibt – von purer „dummer“ Gewalt (z.B. schnelle, unverzügliche Attacken) bis hin zu langfristiger Strategie und Evolution, die zum Sieg führt. Besonders faszinierend schaut die Umwandlung des Bauers zur Dame aus. Das ist schon wie Science-Fiction und Leben zugleich.

Schach ist für mich auch wie Psychotherapie – vorwiegend wenn ich gewinne :))

Schach auf Amateur-Niveau spiele ich seit meiner Kindheit – mit mehr oder weniger längeren Pausen. Vor ein paar Monaten, nach einer langen Pause, entschied ich mich wieder zum Schach zurückzukehren, um meine Schach-Aktivität zu erhöhen und meinen Freundeskreis zu vergrößern. Bis jetzt geht’s mir mit dieser Rückkehr ziemlich gut, ich hoffe, es bleibt so!

Endlich habe ich eine Schach-Community beim Freitags Schach-Treff auf dem Platz der Menschenrechte gefunden – was ich lange gewollt habe! Ab jetzt werde ich so oft wie möglich hinkommen.

Und jetzt noch eine Empfehlung:

Nur sollte man das Spiel nicht zu ernst nehmen, ein Spiel soll ein Spiel bleiben. Sonst wirst du nervös, hast keinen Spaß mehr. Die Folge: Deine Ergebnisse werden immer schlimmer.“

Astronom und Science-Fiction-Autor Slav: slavastroff.com