Luis aus Wien (A)

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Schüler

„Rush Hour“ und „Hot Spot“ von Thinkfun spielte ich extrem gerne, als ich jünger war.

Luis aus Wien

„Hot Spot“ ist ein strategisches Brettspiel, wobei du bunte Figuren, mit und ohne UFO-Ring, auf einem Steckbrett platzieren und ziehen musst. In meiner Fantasie spielte ich dabei Schach. Lange Zeit war das prima so, aber eines Tages wollte ich wissen, wie das echte Schachspiel geht.

Meine Eltern erklärten mir die Regeln und waren auch meine ersten Gegner. Dann bin ich aber recht bald, mit sechs Jahren oder knappe sieben, dem Schachclub Donaustadt beigetreten. Ich bin dort also schon mein halbes Leben, sechs oder sieben Jahre lang, Mitglied. Auch meinem kleinen Bruder – er ist jetzt drei – gefiel der Schachclub und weiß jetzt schon, dass er auch einmal Schach spielen lernen mag.

Mir gefällt beim Schach, dass man (miteinander) dasitzt, schaut und denkt. Dass körperliche Stärke keine Rolle spielt, sondern wie gut du dein Köpfchen einsetzt. Du brauchst einen Plan, am besten einen besseren als den des Gegners.“

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„Rush Hour“ auf Wiki
„Hot Spot“ auf Youtube

Stefan aus Mezővári (H)

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Vermögensberater

Meine Kindheit und Jugend habe ich bei der Oma und beim Onkel in der heutigen Karpatenurkraine verbracht, die damals ein Teil Ungarns, an die UdSSR grenzend, war.

Stefan aus Mezővári

In der Schule haben wir viel Schach gespielt. Es gab weder Schachunterricht noch Schachsets, aber es lag dort einfach in der Luft! Die Bretter haben wir auf Karton gezeichnet, die Figuren aus Holz geschnitzt oder aus irgendeinen anderen Material gebastelt.

Meine Heimatregion war ab 1945, nach dem Zweiten Weltkrieg, nicht mehr Nachbar sondern Teil der Sowjetunion. Ich war 17, als ich schließlich alleine in Richtung Westen geflüchtet bin.

Ich bin vielen Menschen dankbar, die mir in meiner neuen Heimat in irgendeiner Art geholfen haben. Ganz besonders und allen voran Frau Torka, die damalige Chefin der Caritas Wien: Sie hat mir ein Stipendium organisiert, sodass ich meinen größten Traum, Wirtschaft zu studieren, verwirklichen konnte.

Später bin ich viel verreist, überall habe ich Schach gespielt. Zum Beispiel in Ägypten, wo auf der Terasse eines Cafés gespielt wurde. Ich kiebitze bis ich gefragt wurde mitzuspielen, das funktioniert eigentlich immer. Weil ich mich so stark schlug holten sie jeden Tag einen besseren Spieler dazu, bis ich endlich mal verlor … Eine der vielen, schönen Schach-Erinnerungen.

Anna aus Klagenfurt (A)

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Kindergartenpädagogin

Mit sieben Jahren kam das Spiel durch Schulschach, wie ein Paukenschlag, in mein Leben.

Anna aus Klagenfurt

Ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Kaum gelernt wie die Figuren ziehen, stand schon ein Schülercup in Slowenien an! Ich war extra nervös, denn ich saß, wie ich glaubte, noch dazu am Brett eins, also an dem Brett wo die stärksten Spieler*innen spielen.

Dabei war es in Wahrheit das letzte Brett. Gleichwohl war ich zehn Minuten später tot. Meine erste große Niederlage. Im Anschluß daran, gab es vom Lehrer wertvolle Tipps: „Anna, spiele langsam, überlege jeden Zug gut.“ Heute verliere ich immer auf Zeit.

Ein paar mal traf ich auf Markus Ragger, der als Kind schon unfassbar gut war. Wenn er schon mit mir spielte, dann blind und mit minimaler Aufmerksamkeit. Schummeln hat er trotzdem immer mitgekriegt: „Das war ein weißfeldriger Läufer, der kann nicht auf b4 fahren.“ Das fand ich ziemlich spannend.

Nach einigen Jahren Schachpause blickte ich aus dem Bus ins Geschäfft „Schach und Spiele“, sah all die schönen Figuren und wollte sofort wieder spielen. Schach hatte mir gefehlt. Ich liebe das Kämpfen, die Spannung und die Konzentration – beim Spielen vergesse ich alles andere.

Fußnote:
Über das Geschäfft „Schach und Spiele“ vom Herrn Ehn hat Anna Karoline kennengelernt, was der Anfang des beliebten monatlichen „Frau Schach im Kaffeehaus“ wurde …

Werner aus Wien (A)

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Autor und Weltenbummler

1989 wanderte ich, mit Rucksack und Zelt, im isländischen Hochland über rauchende Erde.

Werner aus Wien

Am Tag vor dem Heimflug kam ich in Reykjavik, eher zufällig, zu dem Kulturhaus in dem 1972 Bobby Fischer gegen Spasski die Schachweltmeisterschaft spielte. Die Geschichte von Bobby, der mit 15 Jahre der jüngste Großmeister war und von der New York Times als exzentrisches und cholerisches Genie bezeichnet wurde, faszinierte mich.

Zurück in Wien organisierten mein Kumpel Reinhold Walder und ich sofort ein Schachturnier. Die Teilnehmer fanden dabei soviel Spaß, dass wir uns gleich darauf entschlossen, einen Verein zu Gründen. Mein Jugendfreund Rudi Wolfmayer gab dem Schachclub den Namen und seine finanzielle Unterstützung.

Mir war es immer wichtig, dass in unserem etwas anderen Schachclub eine tolle Stimmung herrscht und sich jeder wohl fühlt. Unsere Feste wurden legendär.

Schach ist mit Sicherheit die schönste und spannendste Nebensache der Welt. Wenn es jemand noch spannender haben will, muss er sich meinen letzten Roman kaufen. Ruft mich dazu einfach an: +43 664 3078437


Kurs Süd – West – Eine etwas andere Pilgerreise
Im seinem Buch trifft er auf eine junge Frau, die sich als transsexuell outet und wie er auf der Suche nach sich selbst ist. Die beiden machen sich gemeinsam auf die Reise.

Martin aus Wien (A)

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Jurist & Schachimedes

Schach ist so spannend – spielen wir Schach, nicht Elo!

Martin aus Wien

Wer 1200 Elo hat, möchte 1400. Wer 1900 Elo hat, hat nur die 2000er-Hürde im Kopf. Wer 2400 Elo hat, tut alles für den GM-Titel. Wer 2750 Elo hat, möchte Weltmeister werden.

Wer ist je zufrieden? Oft sage ich den Hobbyspielern: „Ihr habt das Beste am Schach! Euch macht es am meisten Spaß! Ihr seid am glücklichsten damit, bewahrt euch das!“ Denn je stärker man wird, desto stressiger, gewichtiger, verzehrender wird das Schach – wenngleich auch inhaltsreicher.

Was mag wohl jener dazu sagen, der auf der höchsten Stufe steht. Der Weltmeister persönlich? Aus dem Zeit Online Interview mit Magnus Carlsen:

Zeit Online: „Sind Sie in der Lage, mal ein paar Tage frei zu nehmen – ohne Schach zu spielen, Partien anzusehen, Stellungen zu analysieren?“

Carlsen: „Ja, aber nicht sehr oft. Ich treibe gerne Sport, hänge mit Freunden ab und solche Sachen, aber Schach lauert fast immer hinten im Kopf irgendwo.“

Zeit Online: „Was war Ihr glücklichster Moment im Schach?“

Carlsen: „Als ich die norwegische Meisterschaft für Kinder unter zehn gewonnen habe. Das Gefühl werde ich nie vergessen.“

Zum Thema Hochleistungsschach gibt es auch einen Essay vom Erfolgsautor Thomas Glavinic, ebenso veröffentlicht in der Zeit Online: „Schach ist gefährlich!“

Glavinic: „In kaum einem Sport kann man so verloren gehen wie im Schach. Es ist wunderschön und wild. Und man fängt an, zwischen den Figuren zu leben, zu denken.“

Das all jenen zum Trost und zum Nachdenken, die damit hadern, nicht „besser“ zu sein.

www.schachimedes.at
Sehr geistreich: Schachimedes‘ Tagebuch der Kuriositäten! Sehr empfehlenswert für Hobbyspieler*innen: Schachimedes‘ unterhaltsame Schachseminare.