leitet die Niederlassung eines amerikanischen Rückversicherers in Wien
Eigentlich zieht es sich durch meine Schachkarriere hindurch, dass ich ein Groupie* bin.
Als Kind lebte ich mit meinen Eltern und meinem großen Bruder in Afghanistan. Einmal haben wir in Kaschmir Urlaub gemacht, wo meine Eltern ein wunderschönes, hölzernes, handgefertigtes Schachspiel gekauft haben, das ich heute noch besitze. Bei der WM Fischer-Spassky wollte mein Vater die in der Tageszeitung veröffentlichten Partien nachspielen und beklebte das schöne Schachbrett mit sehr hässlichen, billigen Pickerln, auf denen er mit der Hand Buchstaben und Zahlen schrieb. Welch ein Kontrast der Eleganz!
Als Teenager schenkte unser Onkel uns 2 Bücher, eines von Franz Beckenbauer und eines über Schach. Zunächst interessierte mich nur die Biografie. Aber Gott sei Dank habe ich dann irgendwann auch zu dem anderen Buch gegriffen. Seitdem war es um mich geschehen!
Später hat mich Problemschach in seinen Bann gezogen. Seit Jahrzehnten abonniere ich die Problemzeitschrift „Die Schwalbe“ und – solange sie publiziert wurde – die Märchenschachzeitschrift „feenschach“.
Hier setzt oft eine gewisse Kreativität meinerseits an: Ich sehe etwas, das ich interessant finde und versuche es in eine andere Dimension zu transferieren. Zum Beispiel eine Selbstmattstellung. Ich frage mich dann: Ginge das Problem auch auf einem Zylinderschachbrett?
Seit kurzem bin ich Vorstandsmitglied im Schachklub Baden und gestalte daher aktiv mit. Die Jugendarbeit läuft gut. Es ist herrlich, wenn der Saal voller Kinder tobt und nach und nach die Erwachsenen zu ihrem Klubabend eintrudeln. „Generationsübergreifend“ soll gelebt und Freunde zu attraktiven Turnieren eingeladen werden.
______________
* Die Bezeichnung stammt von Alexander Fauland, als er mich beim Frühstück bei irgendeinem Bundesligawochenende nach meiner Elozahl fragte.