Archäologe im Archiv
Sozialisiert wurde ich definitiv im Schachverein.
Auf die Idee, schöne Holzfiguren über das karierte Brett zu schieben, kam ich durch den schachspielenden Freund meiner kleinen Schwester. Nach einige Partien gegen ihn verschlug es mich in den
Schachclub Neustadt an der Donau.
Dort freundete ich mich sofort mit der Jugend an, bald unternahmen wir weit mehr als Schach spielen, waren unterwegs, gingen spät nächtends zum Schnitzelwirt. Lauter neue Erfahrungen. Gleichzeitig entstand eine besondere Freundschaft mit dem Rentner Gerhard.
Gerhard kümmerte sich enorm um den Verein und um uns, die Jugend. Wir verstanden einander besonders gut, ich liebte es, dass er mich wie einen Erwachenen behandelte, auf Augenhöhe. Das führte auch dazu, dass er mir ab und zu mal ein Glas Whiskey hinstellte 🙂
Schach ist für mich ästhetischer Genuß. Wenn die Spielstätte auch hübsch ist, ist es besonderes fein. Ich erinnere mich an die Partien meiner Studentenzeit in Wien, in Café Museum oder auch beim
Vienna Chess Open im Festsaal des Rathauses.
Außerdem mag ich den sportlichen Faktor, den Wettkampf, sowie das Zusammensitzen mit anderen Schachverrückten. Mega verrückt.
Von wegen verrückt: Meine Passion, neben dem Spiel, ist das kilometerweite Wandern. Heute ging ich von Perchtoldsdorf nach Hernals. Die Strecke von Passau nach Wien (320km) habe ich auch schon mal zu Fuß absolviert.