Softwareentwickler
Wenn ich auswandern oder flüchten müsse, suche ich mir dort wo ich lande als erstes einen Schachklub.
Ich habe schon an vielen interessanten Orten Schach gespielt. Im Central Park zum Beispiel, wo sich Großmeister einfach unter den anderen Spieler*innen mischen. Das heißt, du passt besser auf, ob und wieviel Geld du einsetzt.
In Myanmar haben wir direkt am Wegesrand gespielt, in Argentien vor allem in São Paulo.
Und in Kuba, das war ein tolles Erlebnis. Viele Leute in der Hauptstadt Havana leben ziemlich exponiert. Sie sitzen in und vor ihren Garagen oder Halbkellern, die sie als Wohnzimmer nutzen. Das Tor ist entweder offen oder gar nicht vorhanden.
In einem dieser Keller sehe ich ein paar Schachspieler und bleibe stehen. Die Männer lachen und deuten mich dazu zu setzen. Die ersten paar Blitzpartien verliefen ganz gut. Da ich aber nicht gewohnt bin zwischen jedem Spiel ein Limoglas kubanischen Rum zu trinken, änderte sich die Performance rasch.
Am nächsten Tag bin ich wieder hingegangen um den Herren eine Flasche Rum zu retournieren. Dass es damit wieder von vorne losging, hätte ich mir natürlich denken können…