Student Persische Philologie
Ich vermute ich war in etwa zehn Jahre alt, als ich mir ein Schachspiel kaufte.
Zu Hause zeigte ich es fröhlich her, worauf hin meine Familie mich anhielt es sofort ins Geschäft zurück zu bringen. So fand ich heraus, dass auch das Spiel verboten war.
Ich habe gerne in der Stadt gewohnt, aber immer wenn schulfrei war sind meine Mutter und ich zu Tante und Onkel aufs Land gefahren. Das habe ich geliebt … einfach draußen sein und kicken mit meinen Freunden.
Nachdem unser Haus das dritte Mal komplett leer geraubt wurde, haben wir Stadt, Tante und alles andere hinter uns gelassen und sind in den Iran ausgewandert. 12 Jahre später trauten wir uns zurück. Und weißt Du? Ich habe mir wieder ein Schachspiel gekauft! Ich wohnte nun in meiner eigenen Wohnung, da konnte es mir keiner so leicht verbieten.
Ich finde es beim Schach spielen faszinierend, dass jeder Zug Einfluss auf die Zukunft hat. Jeder Zug verändert die Stellung und damit den Verlauf des Spiels. Es ist hilfreich zuerst zu denken und dann zu ziehen.
Zuerst denken hilft in anderen Lebenslagen auch oft enorm. Denken, dann handeln, und immer locker bleiben!