Jusstudent
Verlieren akzeptiere ich nicht als Teil des Schachspiels. Es raubt mir den Schlaf wenn ich verliere.
Mein erster Gegner war Abrahim, wir waren beide 12 Jahre alt und spielten nach der Schule bei ihm zu Hause. Beide wollten wir hauptsächlich gewinnen, das war uns wesentlich wichtiger als dazu zu lernen.
Der Gewinner sagte im Anschluss immer so Sachen wie: “Habe ich mal wieder Glück gehabt“, „Hättest auch du gewinnen können“, „Du hast sehr gut gespielt, es war eine harte Partie für mich“, und so weiter. Der Verlierer verhielt sich leise und lächelte höflich aber deutlich gequält, war innerlich aufgelöst vor Wut. Beide wussten das.
Später spielte ich mit meinem Bruder Riad und mit einem Bruder kann man nach einer Verlustpartie einfach raufen, das ist sehr erfrischend.
Noch immer mag ich nicht verlieren. Jedes Mal wenn ich eine seriöse Partie verliere überlege ich zwei oder drei Minuten ernsthaft, nie wieder zu spielen.