Fotograf, Performer
Schach kreuzte, in Etappen aber hartnäckig, immer wieder meinen Weg.
So mit 12 haben mehrere Menschen versucht mir das Spiel beizubringen, doch ich habe es nicht kapiert.
Mit 14 passierte der Unfall. Es war beim Holz machen. Ein Baum ist falsch umgeflogen und hat mich samt Stamm, den ich vor der Brust trug, umgehauen und auf die Erde gedrückt. Daher die Querschnittlähmung.
Ebenso mit 14 wurde im Internat eine Schachmeisterschaft ausgetragen. Chancenlos habe ich teilgenommen und bin, mehr oder weniger erwartungsgemäß, Letzter geworden. Das wollte ich so nicht auf mich sitzen lassen und habe ein Jahr lang geübt, bis mir der Knopf aufging. Ich verstand nun was der Spaß an dem Spiel war und konnte immer öfter gewinnen.
Als Student der Wirtschaftsinformatik spielte ich gerne mit einem burgenländischen Vereinsspieler und einige Jahre später entdeckte ich das Blitzen auf lichess für mich. Das kam durch die Weltmeisterschaft zwischen Viswanathan Anand und Magnus Carlsen. Blitzen, On- wie Offline, is eigentlich eh a Bledsinn. Besser immer gscheit nachdenken, sonst wird die Performance am Brett stets schlechter.
Apropos Performance: Seit 2018 spiele ich auch abseits des Schachbretts, nämlich im Stück „Every Body Electric“ von Doris Uhlich. Doch selbst das Theater ging mit Schach einher, denn mit dem Lichttechniker begann ich Fernschach zu spielen. In 2019 entdeckte ich Jan mit seinem Schachbrett auf der Mahü und Dich da, dort und in der Bücherei. Haha, keine Ruhe von dem depperten Spiel!