Schach- und Religionslehrer
Als Kind war „a2-a4 und dann der Turm hinaus“ gefühlt jahrelang meine Lieblingseröffnung.
Erst viel später war ich bereit einzusehen, dass Theorie hilft. Ich denke mein Volksschulfreund Rainer, der mir das Schachspiel beigebracht hat, wird nicht einmal gewusst haben, dass es Schachliteratur gibt. Rainer hatte ein gebrochenes Bein und ich besuchte ihn in dieser Zeit zu Hause. Eigentlich wollte ich es gar nicht lernen, aber die Wünsche vom Freund mit Gipsfuß erfüllst du natürlich.
Diesen Sommer habe ich das Buch „Schach, aber richtig! Die Überwindung des amateurhaften Denkens“ von Jeremy Silman studiert. Was für eine Offenbarung! Der Autor schreibt lebendig und lustig über falsche Denkmuster von Amateuren, in denen sie sich gerne frühzeitig verfangen. Er fand diese Muster heraus, als er seine Schüler ihre Partien laut analysieren ließ. Dieses Schuljahr werden meine Schüler von mir wohl ungewöhnlich viel zum Sprechen aufgefordert werden!
Silman zeigt an Hand seiner Theorie von den „Störungen des Gleichgewichts“, wie die richtige Denkweise sein soll, wie man im Mittelspiel einen guten Plan schmiedet und diesen dann unbeirrt und standhaft verfolgt.
Meine Berufung als Schachlehrer und Schachtrainer ist und bleibt: Kindern die Freude am Schach zu vertiefen – denn Schach spielen macht glücklich.